Fußballgrounds Zwickau / Hof
Das runde Leder 2018/2019 rollt wieder und gestern stand der erste Spieltag in der 3. Liga an. Ziel der kleinen aber feinen Reisegruppe war zuerst die westsächsische Kleinstadt Zwickau. Bereits im August 2016 wurde die Heimat des Drittligisten FSV Zwickau im Stadtteil Eckersbach eröffnet. Zeitige Anreise ermöglichte eine kostenneutrale Parkmöglichkeit in Stadionnähe. Der Wettergott meint es ja nun schon länger gut, sodass wir mit strahlender Sonne und um die 30 Grad gesegnet waren. Karten wurden vorab zum Preis von 24,00 € in Block C online geordert. Glück gehabt - zumindest eine Halbzeit keine Sonne auf dem Pelz. Gut 90 Minuten vor Spielbeginn betraten wir die Location. Die Plätze ungefähr auf Höhe der Mittellinie und in Reihe 8 wirklich gut. Als nächstes Stand der Gastrotest an. Probiert wurde die Stadionwurst "Zwigi", eine Art Wienerwurst fest im Biss, würzig, leicht scharf. Wirklich gut, aber mit 3,00 € typisch Profisport einfach nur teuer.
Beide Mannschaften kamen ca. 60 Minuten vor Anpfiff zur Erwärmung raus. Gegner des heimischen FSV Zwickau war der Hallesche FC. Hier trat nun folgende Situation auf: Torsten Ziegner, Trainer des HFC war bis 25.04.2018 Chef an der Linie des FSV Zwickau und dieser trennte sich folgerichtig nach der Aussage:
„Die Verträge der beiden laufen aus. Und da ist es ein legitimer Wettbewerb unter den Vereinen, den Spielern Angebote zu unterbreiten. Es stimmt, wir möchten gern Washausen und Bahn nach Halle holen.“ (Mitteldeutsche Zeitung vom 25.04.2018)
Auch kurz vor dem Spiel kam Ziegner noch einmal scharf um die Ecke und meinte im Fachmagazin Kicker:
"Ich denke, dass Zwickau ein schweres Jahr haben und es am Ende nicht schaffen wird." (kicker vom 27.07.2018)
Es war also für Spannung gesorgt, vor allem sollte man bei der Vorlage auch Taten folgen lassen. Schiedsrichter Benjamin Cortus pfiff pünktlich an. Die Gäste aus Sachsen-Anhalt hatten wohl das komplett zur Verfügung stehende Kontingent ausgenutzt und wurden vom Stadionsprecher und auch lt. offiziellen Medien mit 1.060 beziffert, was gut 10% der Stadionkapazität (10.134 überdachte Plätze davon 6.363 Sitzplätze und 3.771 Stehplätze) ausmacht. Im Gästeblock gab es ein Fahnenintro aus einfachen Folienfahnen in den Vereinsfarben rot und weiß, am Zaun den Schriftzug "HFC Chemie" und im Block wurde dann das Vereinslogo aus Folie hochgezogen. Gut, dass was gemacht wurde. Die Gastgeber zeigten hinter der Red Kaos Hauptfahne eine bunte Mischung hochgehaltener Fanschals. Kann man machen, aber vielleicht wäre unter den Bedingungen erster Spieltag, Ex-Trainer tritt auf u.s.w. auch mehr drin gewesen.
Das Spiel wiederum ist schnell erzählt: Die Gastgeber gaben in der ersten Halbzeit ordentlich Gas und konnten durch Mike Könnecke (28.) und Tarsis Bonga (40.) netzen. Zum Pausentee stand es 2:0 und damit stand Ziegner mit seinen o.g. Aussagen zum ersten Spieltag bereits mit dem Rücken zur Wand. Die zweite Spielhälfte agierte Zwickau wenig und besann sich auf die Verwaltung des Spiels. Wirklich sehenswerte Chancen produzierte Halle auch nicht und alles was auf den Kasten von Johannes Brinkies kam, sicherte der Torwart perfekt. Das Spiel endete mit angemessener Nachspielzeit 2:0 und der FSV Zwickau steht nach dem ersten Spieltag punktgleich mit dem SC Preußen Münster auf Rang 2 der Tabelle.
Die Abreise gen zweites Spiel in Hof verlief ereignisarm.
Links zum Thema:
- Spielbericht FSV Zwickau e.V.
- Stadion Zwickau
- https://de.wikipedia.org/wiki/Stadion_Zwickau
- Bilder vom Spiel
Nach dem Spiel ist vor dem Spiel und somit ging es weiter nach Süden in Richtung Bayern. Ziel war das oberfränkische Hof. Hier traten in der Bayernliga Nord der heimische SpVgg Bayern Hof gegen den ATSV Erlangen an. Circa eine viertel Stunde vor Ankunft eine Schrecksekunde auf der A72 - auf Höhe des Abzweigs zur A93 hatte bei Regen einen PKW in die Leitblanke gedreht. Der Unfall muss sich nur wenige Minuten vor unserem Eintreffen an diesem Punkt ereignet haben, Feuerwehr und Rettungsdienst oder Polizei waren noch nicht vor Ort. Die Aktion kostete uns schon eine reichliche halbe Stunde und auch ein paar Minuten Spielzeit. Das Reisemobil wurde für die Rückreise halbwegs günstig geparkt und nach drei Minuten Fußweg erreichten wir auch die Kasse. Für 8,50 € ein Stehbillett erstanden und es konnte losgehen. In der Bayernliga war das bereits der vierte Spieltag. Das Stadion Grüne Au war mit 638 Zuschauen nur zu 8% gefüllt (Fassungsvermögen: 8.100). Im Bereich der aktiven Fans mühten sich rund 20 hartgesottene ab. Sporadische Gesänge und eine Trommel waren zu vernehmen. Das Stadion wird offensichtlich fortlaufend ausgebaut und/oder saniert. Es gab eine gute und hochgelegene Haupttribüne und eine Gegengerade, die verhältnismäßig gut gefüllt war. Rings rum dann ausreichend Stehplätze. Der Gastrotest wurde mit einem Steakbrötchen (3,50 €), einem Kaffee (1,50 €) und einem Eis-Stampf (4,50 €) in ausreichendem Maße vollzogen. Trotz der niedrigen auslastung hatte das Stadion Charm und Flair. An allen Ecken wurde im bayrischen Dialekt geschnackt, das Catering wurde von jungen, motivierten Leuten geregelt, es gab einen kleinen Fanshop, der in der Pause seine Pforten öffnete. Sicherlich nicht ganz ohne Bedeutung stand auch ein Trabant in Vereinsfarben lackiert und mit Logo versehen in Stehplatznähe. Bei sommerlichen Temperaturen kann man es dort zu einem entspannten Kick gut aushalten.
Sportlich hatten die Hausherren das Sagen. Hof netzte durch Harald Fleicher (40.), Tom Feulner (51.) und Adam Hajek (54.) - die Gäste konnten durch Michael Kammermeyer (61.) nur Ergebniskosmetik betreiben.
Links zum Thema:
Kommentare (0)
Add a Comment